Wie Sie hartnäckigen Fettpolstern ohne Sport an den Kragen gehen
Fett loswerden, ohne sich dafür durch Diäten zu quälen oder auf dem Crosstrainer zu geißeln? Klingt traumhaft, ist aber eher unwahrscheinlich. Wer wirklich abnehmen möchte, muss Engagement zeigen. Handelt es sich dagegen nur um kleine Fettpölsterchen, gibt es tatsächlich ein paar Methoden, um die Silhouette zu formen. Wem eine Fettabsaugung zu aufwendig ist und regelmäßige Fettweg-Spritzen zu gruselig sind, der könnte es einmal mit Body Wrapping probieren.
Was ist Body Wrapping?
Body Wrapping ist genau das, was es frei übersetzt bedeutet: Der Körper wird eingewickelt. Und zwar – genau wie die Morgenstulle oder der Käseblock – in Frischhaltefolie. Diese Art der Behandlung folgt dem einfach, aber wirkungsvollen Prinzip der Kompression. Ziel dabei ist es, mithilfe des Drucks die Durchblutung im Gewebe und den Lymphfluss anzuregen. Kompression hat sich vor allem in der Ödemtherapie bewährt und kommt daher klassischerweise beim Lipödem und Lymphödem zum Einsatz. Befürworter des Body Wrapping sind aber der Meinung, dass diese Behandlungsform auch bei gesunden Menschen den Körperumfang vermindern kann. Worüber sich Anwender außerdem – laut Anbietern dieser Therapieform – freuen können, sind:
- Festigung des Bindegewebes
- Reduktion von Cellulite
- Verbesserung des Hautbildes
- Rückbildung der Haut nach Gewichtsabnahme oder Geburt
- Entgiftung des Organismus
Die Kompressionstherapie wird oft gleich mit einer sogenannten Aromatherapie verbunden. Dabei kommen zusätzlich zu den Wickeln ätherische Öle zum Einsatz. Sie fördern die Durchblutung und verstärken so den Body-Wrap-Effekt. Außerdem nehmen die meisten Anwender den sanften Geruch als sehr angenehm war und können so noch leichter entspannen und die Behandlung genießen.
Wie funktioniert Body Wrapping?
Die Frischhaltefolie bewirkt beim Body Wrapping zwei entscheidende Dinge. Zum einen wird das darunterliegende Gewebe durch den Druck komprimiert, wodurch auf Dauer die Fettzellen schrumpfen (aber nicht verschwinden). Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es für dafür zwar keinen Beweis, Anhänger dieser Behandlung schwören jedoch auf den Erfolg.
Zum anderen entwickelt sich unter den Plastikwickeln schnell Wärme und die Anwender beginnen innerhalb weniger Minuten zu schwitzen. Schwitzen wiederum bedeutet, dass im Gewebe eingelagertes Wasser austritt oder abtransportiert wird. Dieser Vorgang kann tatsächlich zu einem Gewichtsverlust und einer schlankeren Erscheinung beitragen. Wer sich der Schönheit wegen in Folie wickeln lässt, wird also zwangsläufig ganz schön ins Schwitzen kommen – wenn auch ohne Sport.
Wie lange hält der Effekt?
Für ein langanhaltendes Ergebnis empfehlen Experten, mindestens vier Behandlungen durchführen zu lassen. Denn ansonsten wird der Körper innerhalb kürzester Zeit wieder Wasser im Gewebe einlagern und der verschlankende Effekt ist dahin.
Wer Body Wrapping ausprobieren möchte, kann die Wirkung der Behandlung übrigens verstärken, indem er einige Stunden vorher nur noch Flüssigkeit, am besten Wasser, zu sich nimmt. Die erhöhte Flüssigkeitsaufnahme hilft dabei, Wasser aus dem Gewebe zu leiten und Schlacken abzutransportieren.
Tipp: Entschlacken mit Detox Body Wrapping
Im Zusammenhang mit dem menschlichen Körper werden eingelagerte Giftstoffe und schädliche Stoffwechselprodukte als Schlacken bezeichnet. Der Vorgang, diese Schlacken loszuwerden, heißt Entschlackung, Entgiftung oder Detox. Auch wenn die Notwendigkeit solcher Maßnahmen wissenschaftlich umstritten ist – unter Verfechtern gilt Body Wrapping als wirkungsvolle Detox-Behandlung.
Welche Körperstellen können gewickelt werden?
Body Wrapping bietet sich besonders gut an für:
- Beine
- Arme
- Bauch / Taille
- Hüfte
- Po
Für wen eignet sich Body Wrapping?
Body Wraps eignen sich vor allem für schlanke Menschen, die ein paar kleine, aber hartnäckige Fettpölsterchen haben. Eine Alternative zum Abnehmen sind die Folienwickeln allerdings nicht. Wer Übergewicht hat, wird mit dieser Behandlungsform die Kilos nicht zum Purzeln bringen. Denn die Körperwickel lassen Fettzellen nicht verschwinden, sondern komprimieren lediglich das Gewebe.
Wer bietet diese Behandlung an?
Wer sich einer Body-Wrap-Behandlung unterziehen möchte, findet dafür mehrere Anlaufstellen. Klassischerweise sind das Kosmetikstudios, Massagestudios, Gesundheitszentren, Wellnesscenter und Praxen für Physiotherapie.
Kann man auch selbst wickeln?
Beine, Bauch und Arme in Frischhaltefolie wickeln – das klingt nicht kompliziert. Außerdem ist der Effekt nur von Dauer, wenn die Behandlung regelmäßig wiederholt wird. Das ist zeitaufwendig und geht ganz schön ins Geld. Daher taucht die (berechtigte) Frage auf, ob es Body Wrapping auch als Do-it-yourself-Variante gibt – um also selbst zu Hause zu wickeln.
Im Internet stößt man zwar auf zahlreiche Anleitungen. Allerdings sollte man die Körperwickel doch dem Profi überlassen, wenn man wirklich an einem wahrnehmbaren Ergebnis interessiert ist. Denn für den verschlankenden Effekt reicht es nicht, einfach nur Folie um Beine und Arme zu wickeln. Es kommt auf die richtige Wickeltechnik und den passenden Druck an. Ist die Kompression zu schwach, werden Sie keinen Effekt feststellen. Ist sie zu stark, besteht die Gefahr, dass Sie Ihr Gewebe quetschen, die Durchblutung stören und so die Sauerstoffzufuhr beeinträchtigen. Das ist nicht nur sehr unangenehm am betroffenen Körperteil, sondern kann sogar gesundheitliche Folgen für Ihren Kreislauf haben.
Bild: © Anna Seibel Fotografie